Arbeitsmarkt 10.01.2025

Die Zahl der Stellensuchenden ist im vergangenen Jahr stark gestiegen

Ende Dezember waren im Kanton St.Gallen 10’514 Personen zur Stellensuche bei einem RAV gemeldet. Das sind 1243 mehr als vor Jahresfrist und 360 mehr als Ende November. Im Rheintal fällt die Steigerung moderat aus - wohl dank Kurzarbeit.

Von pd/ken
aktualisiert am 10.01.2025

Die Arbeitslosigkeit ist übers vergangene Jahr in der Ostschweiz gestiegen. Im Kanton St.Gallen waren Ende des Jahres 10'514 Stellensuchende gemeldet. Davon waren 5654 arbeitslos, 877 mehr als im Vorjahr. 

In allen Wahlkreisen ist die Zahl der Stellensuchenden im Vorjahresvergleich gestiegen, zwischen 16,4 Prozent im Wahlkreis St.Gallen und 8,7 Prozent im Rheintal. Die Entwicklung in diesen beiden beschäftigungsstarken Wahlkreisen spiegelt die unterschiedliche Betroffenheit im Dienstleistungs- und im Industriebereich wider.

Unterdurchschnittlich ist die Entwicklung in den Wahlkreisen Rorschach (+10,7 Prozent) und Toggenburg (+12,3 Prozent). Mit einem Anstieg von rund 15 Prozent liegen das Werdenberg, das Sarganserland und See-Gaster über dem kantonalen Mittel. Die Zunahme im Wahlkreis Wil entspricht dem kantonalen Mittel.

Dienstleistungsbereich mit starkem Anstieg

Diese Zunahme ist nicht ganz überraschend. Die Industriebetriebe meldeten schwache Nachfrage. Vor allem aus dem wichtigen deutschen Markt kamen zu wenig Aufträge. Tatsächlich stieg im Kanton St.Gallen die Zahl der Stellensuchenden in den Branchen der Metall-, Elektro-, Maschinen- und Fahrzeugindustrie um über einen Viertel auf 883. Trotzdem nahm die Zahl der Stellensuchenden in der Industrie insgesamt (Plus 10,1 Prozent auf 4183 Personen) weniger stark zu als in den Dienstleistungsbranchen (Plus 15,2 Prozent auf 6108 Personen). Hier sind laut den Zahlen der kantonalen Fachstelle für Statistik vor allem Zunahmen in der Transportbranche, und im Gesundheitswesen nennenswert. Auch bei den Banken zeigte sich eine deutliche Zunahme.

Kurzarbeit hat zugenommen

Dass die Zahl der Stellensuchenden in der Industrie nicht stärker stieg, dürfte laut der Mitteilung auch mit der Kurzarbeit zu tun. Diese nahm im Jahresverlauf zu. Laut Thomas Oegerli von der Fachstelle für Statistik kamen die Anmeldungen vor allem aus der Industrie.

Für Januar 2025 hatten 56 Betriebe 2549 Mitarbeitende für Kurzarbeit angemeldet. Vor einem Jahr waren rund 1000 Mitarbeitende weniger angemeldet. Laut vorläufigen Abrechnungen wurden die höchsten Entschädigungen für Kurzarbeit im Mai und Juni ausbezahlt. Damals fielen jeweils rund 77'000 Arbeitsstunden aus. Im Oktober lag diese Zahl noch bei 61'000.

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