Ob und wie sehr der Anbau gelingt, ist deshalb stark witterungsabhängig. Wenn das Wetter stimmt, bescheren einem Bohnen eine reiche Ernte, und zwar sowohl im Tal als auch noch in günstigen Lagen im Berggebiet.
Entwicklungsgeschichtlich sind Stangenbohnen älter als Buschbohnen. Sie sind offenbar als spontane Mutation von Stangenbohnen entstanden. Buschbohnen wachsen, wie der Name verrät, buschig. Sie werden – je nach Sorte und Standort – ungefähr 40 Zentimeter hoch und 25 bis 30 Zentimeter breit. Stangenbohnen wachsen dagegen zwei bis vier Meter in die Höhe.
Als Linkswinder schlängeln sie sich (von oben betrachtet) entgegen dem Uhrzeigersinn nach oben und benötigen dazu ein stabiles Klettergerüst. Das muss nicht zwingend aus Stangen bestehen: Ranknetze, Baustahlmatten, ein paar gespannte Drähte oder stabile Schnüre tun es auch.
Bohnen-Tipi oder Beet
Buschbohnen sind im Anbau pflegeleichter als Stangenbohnen, dafür ist ihr Geschmack etwas weniger intensiv. Es gibt grüne, violette, gelbe oder gescheckte Bohnen und solche, deren Hülsen rund, flach, dick, bleistiftdünn, lang oder kurz sind. Blaue bzw. violette Sorten warten meistens mit einem besonders intensiven Aroma auf, während gelbe Sorten zwar zarter sind, aber aromamässig blasser daherkommen. Moderne Züchtungen sind meistens fadenlos. Das hat zwar keinen Einfluss auf den Geschmack, aber auf das Esserlebnis, weil einem damit die unangenehme Erfahrung von «Fäden zwischen den Zähnen» erspart bleibt.
Ein Tipp für alle, die nicht wissen, wie viele Bohnen sie anbauen sollen: Ein fünf Meter langes Beet mit einer Dreierreihe Buschbohnen lässt rund sieben Kilogramm Ertrag erwarten. Von einem «Bohnen-Tipi» mit fünf bis sechs Stangen kann man etwa gleich viel ernten. In beiden Fällen muss der Ertrag jedoch mit regelmässigen Pflückdurchgängen erarbeitet werden. Am besten nimmt man alle zwei bis drei Tage jeweils die reifsten Bohnen ab.
Tut man das nicht, werden die Bohnen «faul» und fruchten weniger. Anpflücken, also die erste Ernte bei vorerst noch recht wenigen Bohnenertrag spornt sie dagegen zu Höchstleistungen an.
Kleine Bohnenkunde: So gelingt eine ertragreiche Ernte