Ringen 27.11.2023

RS Kriessern verteidigt Vorsprung und ringt um den Schweizer Meistertitel

Die Kriessner Ringer haben es geschafft: In einer nervenaufreibenden und hoch spannenden Begegnung verloren sie in Muri zwar mit 14:17, doch der Vorsprung aus dem Hinkampf reichte, um ins Finale vorzustossen.

Von dip
aktualisiert am 27.11.2023

Nicht weniger als sieben der zehn Begegnungen endeten mit dem minimalen Resultat von 2:1, einer mit 2:0 und nur zwei der Kämpfe brachten ein deutlicheres Resultat. Ein weiteres Indiz für die Ausgeglichenheit waren vier Kämpfe, die nach sechs Minuten unentschieden endeten.

Keine unnötigen Risiken eingehen

Die Taktik der Kriessner wurde schnell klar: Keine unnötigen Risiken eingehen und die Differenz zum Gegner immer im Auge behalten. Sandro Hungerbühler schaffte bis 57 kg Greco einen positiven Einstieg in die Begegnung, in dem er River Perlungher mit 3:2 besiegte. Auch Jeremy Vollenweider erfüllte bis 130 kg Freistil gegen Magomed Ayskhanov sein Soll. Kurz vor Ablauf der Wettkampfzeit gelang ihm die budgetierte Wertung zum 11:2. Es war einer der Kämpfe, die für eine erfolgreiche Aufholjagd der Freiämter mit einem 4:0 hätte enden müssen.

Bis 61 kg Freistil musste sich Christoph Wittenwiler zwar ebenfalls geschlagen geben, doch Flurin Meier konnte nie vorentscheidend wegziehen und so lag auch Wittenwiler mit dem 4:1 im Soll. Ramon Betschart hatte diesmal bis 97 kg Greco gegen Kaderkollege Christian Zemp schwer zu kämpfen. Nach einem Rückstand in der Pause gelang ihm dank eines Durchdrehers aus der Bodenlage noch der Ausgleich zum 3:3 und damit der Sieg.

Etwas aus dem Tritt geriet die Kriessner Finalmission mit dem Kampf bis 65 kg Greco zwischen Dimitar Sandov und Saya Brunner. Der Kriessner, bisher in der Liga ungeschlagen, setzte Brunner von Anfang an unter Druck. Mit einer sicheren Führung im Rücken ging Sandov auch im zweiten Umgang seinen Weg, doch aus Gründen, die nur die Wettkampfleitung verstand, schickte man ihn in die Bodenlage. Die Chance nutzte der junge Freiämter und knöpfte dem perplexen Kriessner die nötigen Punkte zu einem 5:5-Sieg ab.

Loher und Dietsche behalten die Nerven

Der Kriessner Motor stotterte vorerst nur kurz. Damian Dietsche holte sich mit unbändigem Kampfgeist und einer Willensleistung bis 86 kg Freistil gegen Kimi Käppeli ein 3:3 und dank der letzten Wertung den Sieg. Ganz ähnlich wie schon der Hinkampf verlief die Begegnung bis 70 kg Freistil zwischen Dominik Laritz und Nino Leutert. Laritz, von Anfang an bereit, ging mit einem 5:0 in die Pause. Doch der Kriessner, dem nach langer Verletzungspause ein paar harte Wettkämpfe fehlen, baute ab und liess den Freiämter nochmals herankommen. Ein misslungener Angriff von Laritz kurz vor Schluss verhalf Leutert dann gar zum 9:6-Sieg.

Ernsthafte Zweifel am Gelingen der Finalqualifikation kamen dann mit dem Kampf bis 80 kg Greco zwischen Fabio Dietsche und Marc Weber auf. Weber diktierte das Geschehen und hielt den Druck hoch. Dies endete damit, dass Dietsche vom Kampfgericht kurz vor Schluss wegen Kampfverweigerung von der Matte geschickt wurde.

David Loher gelang bis 75 kg Greco gegen Pascal Strebel eine eindrückliche Revanche für die Schulterniederlage vor Wochenfrist. In einem harten Fight rang er den Altmeister mit 2:2 nieder. Marc Dietsche hätte sich im letzten Kampf gar eine knappe Niederlage leisten können. Doch er zeigte gegen Randy Vock bis 75 kg Freistil eine abgeklärte Leistung und sicherte sich einen umjubelten 3:0-Punktesieg, der die Kriessner Finalqualifikation endgültig perfekt machte.

Premium League

Freiamt – Kriessern 17:14
Bis 57 kg Greco: Perlungher – Hungerbühler 2:3 (1:2), bis 61 kg Freistil: Meier – Wittenwiler 4:1 (2:1), 65 G: Brunner – Sandov 5:5 (2:1), 70 F: Leutert – Laritz 9:6 (2:1), 75 F: Vock – Dietsche 0:3 (0:2), 75 G: Strebel – Loher 2:2 (1:2), 80 G: Weber – F. Dietsche 9:1 (4:0), 86 F: Käppeli – D. Dietsche 3:3 (1:2), 97 G: Zemp – Betschart 3:3 (1:2), 130 F: Ayskhanov – Vollenweider 11:2 (3:1).