Fussball 27.08.2023

Torhüter Petar Petrov sichert Diepoldsau den Sieg gegen Staad

Der FC Staad zeigte im Derby bei den Rheininslern ein gutes Spiel – wäre da nur nicht Diepoldsaus Torhüter Petar Petrov zwischen den Pfosten gestanden. Der 35-jährige hexte seinen FC Diepoldsau-Schmitter zu einem 3:2 Sieg.

Von Marco Riklin
aktualisiert am 27.08.2023

Pünktlich auf Spielbeginn begann es auf der Rheinauen zu regnen und der Regen hörte bis zur Pause nicht mehr auf. Trotz des Dauerregens sahen die etwa 100 Zuschauer ein spannendes Drittliga-Derby zwischen Diepoldsau-Schmitter und Staad.

In der siebten Minute gab es die erste Aufregung im Diepoldsauer Strafraum. Fabian Besserer grätschte auf dem gefährlichen Terrain in Richtung des ballführenden Marco Morgante; der kam zu Fall, der Pfiff blieb jedoch zurecht aus. Wenige Zeigerumdrehungen später kam auch das Heimteam gefährlich vor Garics Tor: Hot konnte eine Hereingabe von Shajnoski aber nicht sauber kontrollieren. Beide Trainer stellten ihre Jungs offensiv ein, es ging im Fünfminutentakt mit Chancen auf beiden Seiten weiter.

Die alte Fussballweisheit…

17 Minuten waren gespielt, als erneut Hot auf sich aufmerksam machte. Diepoldsaus Topskorer der letzten Saison liess seine Antrittsschnelligkeit aufblitzen, scheiterte aber am Staader Goalie. Dann folgte eine Angriffswelle der Seebuben, zweimal verpassten sie nur knapp die Führung. Erst zeigte der altbekannte Zugang Boris Zivaljevic seine Qualität, scheiterte aber an Petrov – wie kurz danach auch Marco Morgante.

Wie eine Fussball-Weisheit sagt; wer die Tore nicht macht, kriegt sie. Und so kam es: Marc Gröber düpierte in der 24. Minute Garic mit einem schönen Hackentrick zum 1:0 für den FC Diepoldsau-Schmitter.

Die letzte, beste Aktion in der restlichen ersten Hälfte hatte erneut Marco Morgante. Auf Links ging der wirblige Spieler von Diepoldsaus Abwehr vergessen, verlor das Duell mit Petrov aber erneut. So verabschiedete sich das Team von Patrik Riklin mit einer knappen Führung in die Kabine.

Auch Diepoldsaus Youngster trifft

Nach Wiederanpfiff drückte Staad vehement auf das 1:1, aber der bulgarische Goalie des FCD machte es Staads Sturm nicht einfacher. Der eingewechselte Pascal Nussbaum, der viel Tempo auf seiner Seite mitbrachte, hatte ebenfalls das Vergnügen mit Petrov, doch auch da blieb die Null stehen.

Nach einer weiteren vergebenen Chance von Staads Boris Zivaljevic traf Diepodsau nach einer Stunde zum 2:0. Neuzugang Petko Martinovic lancierte mit einem weiten Ball Ogün Hot, der den Ball zu Shajnoski ablegte. Dieser lupfte ihn über die komplette Staader Defensive, wo der junge Finn Metzler stand. Der wurstelte den Ball irgendwie über die Torlinie. Für den erst 15-jährigen Flügelflitzer war es im zweiten Pflichtspieleinsatz im Fanionteam der erste Treffer.

Die Mannschaft von «ennet dem Rhein» liess mit dem Toreschiessen nicht nach und erhöhte eine Viertelstunde vor Schluss auf 3:0. Hot hatte dabei seine Füsse erneut im Spiel; er brachte mit einer scharfen Hereingabe von der Seite den Ball an allen Staader Spielern vorbei, wo dort der eingewechselte Aldo Giani wartete und nur noch einschieben musste: 3:0.

Staad glaubt noch an den Punktgewinn

Alles schien gelaufen, doch Aleksandar Popadics kämpferisches Team gab sich nicht geschlagen. Neun Minuten vor Schluss kam Slobodan Aksic zu einem Freistoss – und bezwang den FCD-Goalie endlich.

Nun kehrte bei Staad Hoffnung zurück und die Seebuben blieben dran. Tatsächlich fiel auch noch das 2:3 aus Sicht von Staad – Boris Zivaljevic erzielte sein drittes Saisontor. Doch das Anschlusstor folgte zu spät, der Schiedsrichter beendete kurz darauf die Partie.

So holte Diepoldsau seinen zweiten Saisonsieg. Staad wartet noch auf die ersten Punkte. Für die Seebuben wird es auch in den nächsten zwei Partien (Rebstein, Ruggell) schwierig sein, Punkte anzuschreiben.

Boris Zivaljevic sagt: «Staad ist mein Lieblingsverein»

Fünf Tore im Derby: Rückkehrer Boris Zivaljevic und FCD-Goalie Petar Petrov gaben nach dem Spiel ihre Meinungen ab.

Zivaljevic ist bei Staad nicht unbekannt: Er unterschrieb dort zum fünften Mal einen Vertrag. Zuletzt spielte er bei Hard in der Vorarlbergliga; aber nicht mehr oft. Der 35-jährige überlegte sich, mit dem Fussballspielen aufzuhören, doch dann kam ein Anruf von Aleksandar Popadic: «Er wollte mich zurück zu Staad holen. Da musste ich nicht lange überlegen. Der Club war meine erste Station in der Schweiz und ist mein Herzensverein.» Er kann sich vorstellen, noch zwei bis drei Jahre zu spielen und er würde gern den Aufstieg in die 2. Liga realisieren. Zum Spiel sagt er: «Eine ärgerliche Niederlage, doch Diepoldsau hatte einen sensationellen Torhüter. Unsere Leistung war gut, wir müssten aber die Tore, speziell in der ersten Hälfte, erzielen.»

Boris Zivaljevic belebte Staads Offensive wie eh und je.
Boris Zivaljevic belebte Staads Offensive wie eh und je.
Bild: Hansueli Steiger

Mit Petar Petrov haben die Rheininsler einen gelungenen Transfer getätigt. Der 35-Jährige kann mit seiner Erfahrung eine sehr wichtige Stütze sein. Er sagt: «Mit dem ersten Treffer haben wir Selbstvertrauen getankt und in der Folge dann auch gut weitergespielt. Gegen Ende war dann die Müdigkeit zu spüren, wir konnten aber zum Glück dank einer guten Teamleistung den Sieg über die Zeit retten. Man kann nicht immer zu Null spielen, der Sieg ist letztendlich viel wichtiger.»

3. Liga, Gruppe 2
Ruggell – Rüthi 6:0, Diepoldsau-S. – Staad 3:2, Eschen II – Montlingen II 1:1, Rorschach II – Gams 2:3, Rebstein – Buchs II 5:1.
Rangliste (alle 2 Spiele): 1. Besa 6, 2. Ruggell 6, 3. Diepoldsau-S. 6, 4. Eschen II 4, 5. Gams 3, 6. Rüthi 3, 7. Buchs II 3, 8. Rebstein 3, 9. Montlingen II 1, 10. Rorschach II 0, 11. Staad 0, 12. St. Margrethen 0.

Diepoldsau-S. – Staad 3:2 (1:0)
Tore: 25. Gröber 1:0, 60. F. Metzler 2:0, 75. Giani 3:0, 81. Aksic 3:1, 93. Zivaljevic 3:2.
Diepoldsau-S.: Petrov; K. Metzler, Durot, F. Besserer, B. Szin; Martinovic; Shajnoski, Gröber, Dietsche, F. Metzler; Hot. Eingewechselt: R. Besserer, Ivic, Aloi, Sonderegger, Rieser, T. Szin, Giani.
Staad: Garic; Geisselhardt, Atila, Ukaj; Eppler, Knellwolf, Marco Morgante, Alushaj; Mattia Morganter, Salvatore; Zivaljevic. Eingewechselt: Nussbaum, Aksic, Dornbierer, Cazorzi.
Gelbe Karten: 22. Dietsche, 53. Geisselhardt, 53. Mattia Morgante, 84. T. Szin.