Garten 15.10.2023

Von der Wurzel bis zum Blatt - das klappt beim Radiesli ohne Knollen

Kennen Sie den Kulinarik-Trend «from-roof-to-leaf»? Bei dieser Kochweise wird versucht, von der Wurzel bis zum Blatt möglichst alle Bestandteile einer Pflanze zu verwerten.

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 15.10.2023

Vom Radiesli isst man zum Beispiel nicht nur die Knollen, sondern auch die Blätter. Die schmecken tatsächlich sehr aromatisch – nur haben sie in der Regel eine Menge feiner, kleiner Härchen, die zuerst beim Kauen auf der Zunge und später beim Schlucken im Hals kratzen.

Wer Lust auf das würzige Aroma, aber keine Lust auf das kratzige Gefühl hat, kann spezielle Blattrettichsorten anbauen, wie zum Beispiel Sangria oder Saisai. Da Blattrettiche sehr schnell wachsen, können sie im Gewächshaus oder im Frühbeet sogar jetzt noch gesät und ausgangs Winter geerntet werden.

Von der Wurzel bis zum Blatt - das klappt beim Radiesli ohne Knollen

Aber das sind nicht die einzigen ungewöhnlichen Rettiche. Die Sorten Watermelon oder Red Meat machen optisch viel her. In jungem Zustand sind diese runden Rettiche aussen weiss und innen knallrot. Später, wenn sie die Grösse eines Tennisballs haben, sind sie aussen grünlich und innen rosa wie eine Wassermelone. Mit ihrem dekorativen Aussehen werten sie jedes kalte Plättli optisch auf. Sie ertragen leichte Fröste – wer im Frühherbst gesät hat, wird bis Ende Jahr ernten können. Wer noch nicht gesät hat, kann den Anbau im frühen Frühjahr wagen. Der (Hitze-) Sommer behagt diesen scharfen Gewächsen dagegen weniger.

Die Sorte Watermelon wird auch als Daikon-Rettich angepriesen. Die Bezeichnung Daikon steht für eine ganze Gruppe japanischer oder chinesischer Retticharten. Es gibt verschiedene Formen und Grössen. Manche schlanken, walzenartigen japanischen Rettiche entwickeln sich zu wahren Rübenmonstern: Sie können locker 50 Zentimeter lang und bis zu zwei Kilo schwer werden. Ihr Fleisch ist saftig, fest und gleichmässig weiss. Sie sind milder im Geschmack als der bei uns bekannte Sommerrettich, und können sowohl roh, als auch gekocht gegessen werden. Für die Zubereitung im Wok schneidet man diesen Rettich wie Rüebli in Stifte und legt ihn für 15 Minuten in Salz ein. Danach spült man ihn kalt ab und gibt ihn zum andern Wok-Gemüse.

So verschieden diese Rettiche auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind sehr gesund. Es lohnt sich schon allein deshalb, die eine oder andere Novität auszuprobieren.

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