Altstätten | Hinterforst | Kriessern | Rüthi 28.12.2022

Wenig Anmeldungen: Der Segen der Sternsinger kommt nicht an jede Tür

Dieses Jahr war es in manchen Dörfern schwierig, genug Kinder für die Sternsingeraktion zu gewinnen. Wo die Gründe liegen, lässt sich nicht so einfach beantworten.

Das hat Bea Kobler in den 22 Jahren, in denen sie die Sternsingeraktion mitverantwortet, noch nie erlebt. In Rüthi haben sich zu wenig Kinder zum Sternsingen angemeldet. Sie könne sich dies nicht erklären, sagt sie. Die Segenstour der als Könige verkleideten Kinder wurde deshalb schweren Herzens abgesagt. In den Vorjahren waren jeweils bis zu sechs Kleingruppen unterwegs. «Nun hoffen wir auf nächstes Jahr.»

Die Anmeldung läuft über die Schule. Die Schulkinder der Mittelstufe, der vierten, fünften und sechsten Klasse, können beim Sternsingen mitmachen, sagt Bea Kobler.

Eine Möglichkeit wäre, nächstes Mal bereits die Drittklässler zu fragen, ob sie mitwirken wollen.

Damit alle, die möchten, dennoch einen Segenskleber bekommen, verteilen die Frauen des Sternsingerteams entsprechende Unterlagen in die Briefkästen in Rüthi und Plona.

Sternsinger-Kaffee statt einer Segenstour

Auch in der Pfarrei Bruder Klaus Hinterforst-Eichberg sind nur wenige Anmeldungen eingegangen. Die Gruppe der Sternsinger sei diesmal klein, heisst es in der aktuellen Ausgabe des «Pfarreiforums». Eine Segenstour gibt es nicht, doch die Verantwortlichen bieten eine Alternative an. Die Segenskleber können im Pfarreiheim Bruder Klaus in Hinterforst abgeholt werden. Die Sternsinger seien anwesend und freuen sich, die Besucherinnen und Besucher zu empfangen, heisst es weiter. Bei Kaffee und Kuchen geben die Kinder Einblick in die diesjährige Sternsingeraktion. Das Sternsinger-Kaffee ist am Sonntag, 8. Januar, von 12 bis 16 Uhr offen.

Anlass ist verankert in der Dorfgemeinschaft

In Kriessern, einem Dorf mit ähnlicher Grösse wie Rüthi, kann von mangelnden Anmeldungen hingegen keine Rede sein. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass genug Kinder mitmachen», sagt Monika Kobelt, Verantwortliche des Sternsingens. 45 Kinder nehmen teil, sie werden in zwölf Gruppen unterwegs sein. Von Vorteil ist, dass die Durchführung der Sternsingeraktion nur einen halben Tag in Anspruch nimmt. Am Samstag, 7. Januar, gehen die Kinder von 8.30 Uhr bis 12 Uhr von Tür zu Tür und hoffen, viele Menschen anzutreffen, denen sie den Segen bringen dürfen. Am Mittag sind die Gruppen jeweils zurück; sie treffen sich zu einem Spaghettiplausch und verteilen untereinander die erhaltenen Süssigkeiten. Am Abend findet dann ein Dankgottesdienst statt.

Anmeldungen für die Sternsingeraktion bringt Monika Kobelt persönlich in den Schulklassen vorbei und wirbt um Teilnehmende.

Alle sind eingeladen mitzuwirken, die Konfession der Kinder spielt keine Rolle.

In Kriessern sind Kinder ab der vierten Klasse bis zur dritten Oberstufe dabei. Je älter sie werden, desto weniger seien sie als Sternsinger unterwegs. Trotzdem ist die Tradition im Dorf stark verankert.

Nur im Januar 2021 fiel die Sternsingeraktion wegen der Pandemie aus. Damals konnte in Kriessern, wie in vielen anderen Dörfern, mit einem Einzahlungsschein gespendet werden. Obwohl der Besuch der singenden Kinder fehlte, erlitt die Spendenfreudigkeit keinen Einbruch. Auch die Zahl der Sternsingerkinder ist in Kriessern nach wie vor auf einem stabilen Niveau. Darauf hatte die Pandemie keinen Einfluss.

Unterstützung der Eltern kann entscheidend sein

Das dürfte auch damit zu tun haben, dass Eltern ihre Kinder bestärken, mitzumachen. Dessen ist man sich auch in Rebstein bewusst. Im «Pfarreiforum» geht ein Dank speziell an alle Eltern, die die Aktion unterstützen und die Kinder zum Mitmachen motivieren. Und an alle Kinder, die sich mit ihrer Teilnahme an der Spendenaktion stark machen für bedürftige Kinder.

In grösseren Orten wie Altstätten ist man zufrieden mit den Anmeldungen der Kinder. Zwar sind Terminkollisionen spürbar, wenn am Wochenende der Sternsingeraktion zahlreiche Vereinsaktivitäten stattfinden. Auch die Grösse der Schuljahrgänge spielt eine Rolle bei der Anzahl Anmeldungen – oder wie die Schulferien terminiert sind. Da in Altstätten aber ohnehin nicht alle Quartiere besucht werden können, da sie teils weit voneinander entfernt liegen, gibt es nach der Messe am Sonntag, 8. Januar, vor der Kirche einen Stand mit Segensklebern. Auch beim Pfarreisekretariat sind die Kleber erhältlich.