Garten 28.10.2023

Wilder Wein erfreut im Herbst mit Farben zum Träumen

Für mich die schönsten Herbstblätter trägt der Wilde Wein (Parthenocissus Veitchii). Er sieht toll aus, wenn er meine Trennwand zum Nachbarn bedeckt. Die teilweise erstaunlich grossen Blätter sehen einem Ahornblatt ähnlich.

Von Bert Stankowski
Weisslingen
aktualisiert am 28.10.2023

Im Sommer sind sie glänzend dunkelgrün und fallen in einer Symphonie von Farben im Herbst zu Boden. Alles in allem ist er eine besonders attraktive Gartenpflanze.

Albert Camus (1913 – 1960, franz. Philosoph, Nobelpreisträger) sagte:

Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird.

So lässig es ist, dass er ohne zusätzliche Befestigung an der Fassade haftet, so mühsam ist es manchmal, ihn einigermassen im Zaum zu halten. Mit seinen Haftfüsschen kann er sich an fast jedem Material festmachen – sei es Verputz, Metall, Glas oder Holz. Und er wächst dafür auch noch ziemlich schnell.

Bert Stankowski
Bert Stankowski
Bild: pd

Ich bin den ganzen Sommer über mit der Schere unterwegs und kürze die Triebe ein, denn mein Nachbar möchte es nicht, dass mein «Wein sein Wein ist». So toll er selbstständig wächst, so viel Arbeit kann er ergeben. Ältere Pflanzen können schnell ganze Hauswände bewachsen, was für Vögel und Insekten eine gute Sache ist. Auch die Fassadenbauer sind sich einig, bewachsene Fassaden sind gut. Insgesamt hängt die Bewertung bewachsener Fassaden davon ab, wie gut sie geplant, installiert und gepflegt werden. In vielen Fällen können sie eine attraktive und umweltfreundliche Option sein, während sie in anderen Situationen mehr Aufwand und Kosten verursachen. Die Entscheidung sollte immer un­ter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen getroffen werden.

Bewachsene Fassaden können schön und naturnah aussehen. Sie tragen zur grünen Ästhetik bei und können Gebäude in die Umgebung integrieren. Sie haben Klima- und Umweltvorteile: Pflanzen an Fassaden können dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern, CO2 zu absorbieren und die Umgebungstemperatur zu regulieren, das zur besseren Energieeffizienz führt.

Auch den Schutz der Fassade vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen und Wind können die Pflanzen übernehmen. Das verlängert die Lebensdauer des Gebäudes.

Aber, die Wartung erfor­dert regelmässige Pflege, einschliesslich Beschneiden, Bewässern und möglicher Schädlingsbekämpfung. Und schliesslich, wenn die Bepflanzung nicht richtig gepflegt wird, können Feuchtigkeit und Schimmelprobleme an der Fassade auftreten.

Will man den «Wein» später entfernen, sieht man natürlich die Spuren der Saugnäpfchen. Also bin ich darum lieber bereit, regelmässig zurückzuschneiden, als Reklamationen zu bekommen. Wie man so sagt: Schönheit muss leiden!

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